Sanfte Stromimpulse gegen Nervenschmerzen
Die Hochtontherapie ist eine spezielle Form der Elektrotherapie, bei der mittelfrequente Wechselströme zum Einsatz kommen. Diese dringen tief ins Gewebe ein und können dort gezielt wirken. Insbesondere bei Nervenschmerzen, wie sie bei Polyneuropathien auftreten, hat sich die Hochtontherapie als sehr vielversprechend erwiesen. Die Methode kann die Beschwerden deutlich lindern, ist gut verträglich und sogar für Patienten mit Metallimplantaten geeignet.
Tiefenwirksame Hilfe bei Polyneuropathie
Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung der peripheren Nerven, die vor allem Beine und Arme betrifft. Durch die Schädigung der feinen sensiblen Nervenbahnen kommt es zu unangenehmen Missempfindungen wie Brennen, Kribbeln, Unruhegefühl und Schmerzen. In fortgeschrittenen Stadien können sogar Lähmungen auftreten. Da die Nervenschädigung sowohl die Sensibilität als auch die Muskelkraft beeinträchtigt, führt die Erkrankung oft zu Ungeschicklichkeit und einem erhöhten Sturzrisiko. Mögliche Ursachen dieser Erkrankung können sein:
- Diabetes mellitus (diabetische Polyneuropathie)
- Chronischer Alkoholabusus
- Vitaminmangel (B1, B6, B12)
- Medikamente (z. B. Chemotherapie)
- Infektionen (z. B. Borreliose)
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Guillain Barré Syndrom)
- Erbliche Faktoren
Am häufigsten wird die Nervenschädigung durch Diabetes mellitus oder durch Substanzen wie Chemotherapeutika ausgelöst. In vielen Fällen bleibt die Ursache jedoch unbekannt.
Die Hochtontherapie zeigt bei allen Formen der Polyneuropathie vielversprechende Ergebnisse. Besonders bei der diabetischen Polyneuropathie konnten bei 70–80 % der regelmäßig behandelten Patienten deutliche Verbesserungen festgestellt werden: Weniger Schmerzen, besseres Gehvermögen und ein spürbarer Rückgang des Taubheitsgefühls. Allerdings spricht nicht jeder Patient gleichermaßen auf die Behandlung an.
Therapieablauf – regelmäßig und gezielt
Zu Beginn werden zwei Sitzungen pro Woche über einen Zeitraum von fünf Wochen empfohlen. Danach erfolgt eine Bewertung des Therapieerfolgs und bei Bedarf eine Fortsetzung. Die Hochtontherapie stellt eine gut erprobte, sanfte Methode zur Behandlung von Nervenschmerzen dar und sollte als Therapieoption unbedingt genutzt werden.
Was können Sie selbst gegen Ihre Beschwerden tun?
Das Wichtigste ist, dass Sie selbst aktiv, möglichst lange mobil bleiben - regelmäßig Wandern, Spazierengehen und das Gleichgewicht trainieren sind die besten Maßnahmen. So beugen Sie einer Muskelschwäche vor, vermindern das Sturzrisiko. Natürlich richten sich die Behandlungsmöglichkeiten auch nach der Ursache der Polyneuropathie. Bei diabetischer Polyneuropathie etwa spielt eine gute Blutzuckereinstellung eine zentrale Rolle. Gästen und Patienten in den Med.Vital Betrieben wird empfohlen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden und – falls noch nicht geschehen – eine Teilnahme am Therapie Aktiv-Programm am Heimatort zu erwägen. So wird eine optimale allgemeinmedizinische und medikamentöse Betreuung sichergestellt.
Neben der Hochtontherapie stehen in den Med.Vital Betrieben weitere bewährte Maßnahmen zur Verfügung:
- Physiotherapie zur Kräftigung, zum Trainieren des Gleichgewichtssinnes und der Koordination, Ziel ist die Erhaltung der Mobilität und das Vermindern des Sturzrisikos.
- Schmerztherapie zur Linderung der Beschwerden
- Diätologische Beratung inklusive Bioimpedanzanalyse (BIA), um mögliche Nährstoffdefizite zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Da neuropathische Schmerzen schwer zu behandeln sind, kommen oft spezielle Medikamente wie Antidepressiva oder Antikonvulsiva zum Einsatz. Ziel jeder Therapie ist es, das Fortschreiten der Nervenschädigung zu verlangsamen, Schmerzen zu lindern und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Fotocredit: Med.Vital Baden